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Oh Schreck, ein Schneck! Sie sind wieder da – unsere Nacktschnecken!

© Xauxa Håkan Svensson - Eigenes Werk
CC BY-SA 3.0 DE

"Was hilft gegen Nacktschnecken im Garten?" titelt ein Webseiteneintrag des NDR vom 6. Januar 2021. Nacktschnecken gelten als Plage für die Gartenbesitzer*innen, gegen die man Vorsorge treffen muss. Mit den etwas milderen Temperaturen und dem lang ersehnten Regen oder zumindest feuchter Luft zeigen sich wieder alte Bekannte: die Nacktschnecken unserer Gärten.

Ob aber tatsächlich alle Schneckenarten vermeintliche Plagegeister sind und wie es grundsätzlich um die ökologische Bedeutung der Schnecken steht, ist nicht immer Thema vieler Artikel zum Thema Schnecken, soll uns aber heute beschäftigen!.

Für die Gartenbesitzer ist problematisch, dass sich Nacktschnecken frischen Salat, Gemüse und bestimmte Zierpflanzen schmecken lassen. Geeignete Nahrung riechen sie aus 40 m Entfernung und auch Asphaltstraßen können sie auf ihrem Weg zur Leckerei nicht stoppen. Diese feuchtigkeitsabhängigen Tiere sind in der Lage einzuschätzen, wann ihnen ein Boden zu trocken oder zu spitzkrümelig wird. Baumärkte und Gartencenter bieten jede Menge mehr oder weniger wirksamer Mittel und aufwendiger Maßnahmen an, um die Nacktschnecken zu stoppen. „Klüger ist es aber allemal, aus Schaden klug zu werden „und - ganz einfach - nur von den Schnecken verschmähte Pflanzenarten auszuwählen. Schneckenkorn verbietet sich aus übergeordneten Artenschutzgründen, da viele 'nützliche' Schneckenräuber sowie unsere Gehäuseschnecken mitbetroffen wären“, meint der Naturschützer und Ornithologe Manfred Siering, Vizepräsident der Freunde der Zoologischen Staatssammlung München e.V.

Als Problem erweist sich, dass natürliche Fressfeinde, die vor allem die jungen Nacktschnecken fressen, in den Gärten ohnehin kaum noch anzutreffen sind. Igel, Spitzmäuse, Kröten oder Laufkäfer sowie unsere schneckenjagenden Glühwürmchenarten werden immer seltener. Gute Naturbeobachter wissen, dass Rabenvögel, Drosseln und Rotkehlchen Schneckengelege nicht verschmähen.

Keine Frage, bei vielen sind Schnecken nicht gerne gesehen: Diese Tiergruppe löst vorallem bei Erwachsenen Abscheu aus. Nachtschnecken gelten als schleimig, schwammig, glitschig! Im Garten begegnen wir ihnen ständig: Sie zwängen sich durch alle Ritzen, heften sich unter Blumentöpfen oder Terrassenbrettern an und hinterlassen dort ihre schillernden Spuren. Sympathischer wirken auf uns Gehäuseschnecken mit ihren gefälligen Gehäuseformen und deren bunter Musterung. Für so manchen francophilen Feinschmecker gilt vorallem die Weinbergschnecke als schmackhaft. Die immer seltenere Weinbergschnecke ist übrigens in Deutschland besonders geschützt.

Welche Nacktschneckenarten können wir im Garten, auf Terrassen und Wegen gut beobachten?

Der Große Schnegel (Limax maximus), ist schwach braun bis grau mit dunkleren Längsbändern auf jeder Seite, die manchmal in Flecken aufgelöst sind. Vor allem der Kiel auf dem langen Hinterleib fällt auf. Der Große Schnegel besitzt eine unsymmetrische innere Kalkplatte (Schälchen), der Rest eines Gehäuses. Die hierzu gehörenden Arten können sich nicht halbkugelförmig zusammenziehen. Die Gattung Limax ernährt sich von Pilzen, Algen und abgestorbenem Pflanzenmaterial, weniger von grünen Pflanzen. Die Limax-Arten verhalten sich sogar räuberisch gegenüber den langsameren Wegschnecken und fressen auch deren Gelege. „Eine Besonderheit ist die Paarung der Schnegel: Die Partner lassen sich oft an langen Schleimbändern ineinander verschlungen von einem Zweig herab und erinnern an schwebende Akrobaten in der Zirkuskuppel. Dabei verändert sich ihre bescheidene Farbe in ein irisierendes Blau“, berichtet Manfred Siering.

Heimische Nacktschnecken der Gattung Arion wie die Schwarze und die Rote Wegschnecke sind „die Geier der Gärten“, wie Prof. Dr. Michael Schrödl, in der Zoologischen Staatssammlung München zuständig für Weichtiere, in der TZ vom 17./18. April 2021 ausführte. Sie fressen Aas, zum Beispiel verendete Regenwürmer oder eine Maus, die von der Katze getötet und liegen gelassen wurde. Sie vertilgen aber auch Kot samt aller Bakterien und Parasiten und verwandeln ihn in Kompost. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es in Garten, Parks und am Wegesrand aussehen würde, wenn dort nicht allnächtlich Schnecken aufräumen würden – und dies auch noch kostenlos!

Wir stellen also fest: Einfallslose Gartengestaltung mit vermeintlich hilfreicher Pflege wie Düngen, Spritzen und Schneckenkorn sind verhängnisvoll für die gesamte Nahrungskette und die Biodiversität! Unsere ausgedachten und durchaus grausamen Bekämpfungsstrategien gegenüber dieser faszinierenden Tiergruppe sollten wir unbedingt nochmal überdenken! Der Erhalt unserer Biodiversität sollte uns das Wert sein!

Zum Abschluss noch eine wissenswerte Neuigkeit aus dem Reich der Nacktschnecken: Seit den 1960er Jahren wurde eine rotbraune Wegschneckenart immer häufiger.

Viele Jahre wurde angenommen, dass mit Gemüsetransporten die Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus) eingeschleppt wurde. Genetische Analysen zeigen jedoch, dass es sich um die Gemeine Wegschnecke (Arion vulgaris) handelt, die nicht von der Iberischen Halbinsel stammt. Warum sich diese ehemalige Nischenart so invasiv ausgebreitet hat, darüber gibt es noch keine Klarheit. Fest steht aber, dass sie auffallend viele Eier legt und wohl besser mit Hitze, Trockenheit und steril gestalteten Gärten zurecht kommt.

Euer

Hans

Hans Greßirer

Landesfachgruppenleiter Arten- und Biotopschutz der NaturFreunde Deutschlands, Landesverband Bayern e.V.

Weiterführende Literatur:

https://www.ndr.de/ratgeber/garten/schaedlinge/Was-hilft-gegen-Nacktschn..., abgerufen am 06.05.2021

Siering, Manfred: Sie sind wieder da – unsere Nacktschnecken!, Grünwald 2021

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