Jump to navigation

Startseite

NaturFreunde Bayern

Suchformular

  • NaturFreunde
    • Geschichte
    • Landesverband Bayern
    • Naturfreundejugend
    • Natura Trails
    • NaturFreunde Kletterhalle Dachau
    • Vorstand
    • Geschäftsstelle
    • Naturfreundehaus Brombachsee
    • Naturfreundehäuser
    • Ortsgruppen
    • Startpaket für Vorsitzende
  • Fachbereiche
    • Natur- und Umweltschutz
      • CIPRA
    • Sport
      • Kanusport
      • Schneesport
      • Wandern
      • Bergsport
  • Kletterhalle
    • NaturFreunde Kletterhalle Dachau
    • Mitglied in der Kletterhalle werden
  • Verlag
  • Veranstaltungen
  • Stärkenberatung
  • NeA
    • NeA-Veranstaltungen 2022
    • Anmeldung 2022

Sie sind hier

  1. Startseite

Käfer das Monats: Der Maikäfer

Feldmaikäfer in der Ausgleichsfläche
© Hans Greßirer, Landesfachgruppenleiter Arten- und Biotopschutz

Der Maikäfer gehört trotz schwindender Bestände noch immer neben dem Marienkäfer zu dem bekanntesten Käfern. Das liegt vermutlich auch daran, dass er noch immer als Vorlage für Schokoladenkäfer dient. Biologisch gehört die Gattung der Maikäfer (Melolontha) zur Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae).

Der humoristische Zeichner und Dichter Wilhelm Busch (1832 bis 1908) kannte Massenflüge von Maikäfern noch aus eigenem Erleben. Auch im 20. Jahrhundert kam es noch zu diesen Massenflugereignissen des Maikäfers.

Etwa 22 Millionen Maikäfer alleine in der Rheinpfalz im Jahre 1911 oder 1939 an der Bergstraße bei Heppenheim, wo man 300 Zentner Maikäfer, das entspricht etwa 18 Millionen Tieren gefangen hatte. In dicken Trauben hingen bei diesen Massenflügen Maikäfer von den Laubbäumen herab und haben diese rasch kahlgefressen. Mangelte es dann an Laub, gingen die Käfer auch an Nadelbäume.

Die wirtschaftlich bedeutenderen Schäden verusachten aber nicht die Maikäfer, sonderen deren Larven, Engerlinge genannt. Die begatteten Maikäferweibchen legen Eier in die Erde und die daraus schlüpfenden Engerlinge ernähren sich von Wurzeln. Sind es bei jungen Engerlingen die Wurzelfasern und Humusstoffe, werden später dann alle möglichen Wurzeln gefressen. Die Engerlinge konnten bei massenhaftem Auftreten Wiesen, Getreidefelder oder Kartoffeläcker vernichten. Historisch wurden Maikäfer durch Einsammeln bekämpft. In Wien sollen 1951 sogar eine Milliarde Tiere eingesammelt worden sein. Die städtische Tierkörperverwertungsanstalt hat daraus tonnenweise eiweißhaltiges Maikäfermehl zur Verfütterung an Hühner und Schweine hergestellt. Aber die eingesammelten Maikäfer wurden auch für die menschliche Ernährung genutzt.

Stimmt die Meldung der Fuldaer Zeitung aus dem Jahre 1925, so sollen dort Studenten  die Maikäfer ganz roh gegessen haben. In Konditoreien sollen die Käfer verzuckert zu haben gewesen und kandiert zum Nachtisch auf den Tisch gekommen sein. Für eine Maikäfer-Bouillon ist das Rezept überliefert: „Man nehme die Maikäfer, reiße ihnen Flügeldecken und Beine ab, röste ihren Körper in heißer Butter knusprig, koche sie dann mit Hühnerbrühe ab, tue etwas geschnittene Kalbsleber hinein und serviere das Ganze mit Schnittlauch und gerösteten Semmelschnitten.“ Später haben chemische Bekämpfungsmaßnahmen die Maikäfer zur Rarität gemacht, auch wenn sich in den letzten Jahren Feld- und Waldmaikäferbestände wieder etwas erholt haben.

Sprachen wir bisher vom Maikäfer, so ist jetzt ein genauerer Blick auf diese Gattung notwendig, denn bei uns treten drei Maikäferarten auf: 

Die häufigste Art ist der Feldmaikäfer (Melolontha melolontha), auch Gemeiner Maikäfer genannt. Verwandte Arten sind der Waldmaikäfer (Melolontha hippocastani) und Melolontha pectoralis, die als wärmeliebende Art nur in Südwestdeutschland vorkommt. Am besten kann man die Maikäferarten an ihrer Hinterleibsspitze unterscheiden.

Hinterleibsspitzen Maikäfer
© Hans Greßirer

Feldmaikäfer werden 20 bis 30 Millimeter lang. Kopf, Rumpf (Thorax) sowie große Teile der Bauchseite sind schwarz gefärbt. Beine, Flügeldecken und Fühler hingegen sind rotbraun und die Flanken sind weiß. Die Fühler gehen am Ende fächerförmig auseinander, was für Blatthornkäfer typisch ist. Das Männchen weist an den Fächern sieben, das Weibchen nur sechs Lamellen aus. Die Lamellen des Männchens sind länger als die des Weibchens.

Waldmaikäfer (Melolontha hippocastani) werden 22 bis 26 mm lang. Kopf und Brust sind meist braun, können aber auch dunkler sein. Auch Waldmaikäfer weisen die typischen weißen Haardreiecke an den Seiten des Hinterleibs auf.

Bei Melolontha pectoralis fehlt ein deutscher Trivialname. Er ähnelt in der Form den beiden anderen Arten, allerdings ist die Spitze des Hinterleibs beim Weibchen kaum verlängert. Körperlänge 20 bis 28 Millimeter.

Paarung

Bis zu 50.000 Geruchssensoren gibt es auf den Fühlerlamellen. Damit spüren die Männchen die paarungsbereiten Weibchen auf. Forscher der Freien Universität Berlin fanden heraus, dass sich die Männchen des Feld- wie des Waldmaikäfers zunächst an den vom Blattfraß der Weibchen verursachten Pflanzengerüchen orientieren. Erst in der Nahdistanz kommt dann als weiterer Wegweiser ein Sexuallockstoff der Weibchen hinzu.

Nach der Paarung im Frühling legen die Weibchen ihre Eier in den Boden. Die Engerlinge  überwintern zweimal, dann verpuppen sich die Larven im Boden. Im Herbst schlüpfen die fertigen Käfer, bleiben aber bis zum folgenden Frühling noch in der Puppenwiege und kriechen erst ab April/Mai aus der Erde. Die Entwicklung dauert in unseren Breiten meist drei bis fünf Jahre, was dazu führt, dass auch alle drei bis fünf Jahre mit einem verstärkten Auftreten von Maikäfern zu rechnen ist. In den Jahren dazwischen erscheinen nur relativ wenige Maikäfer. Beim Feldmaikäfer in Bayern soll 2021 ein Maikäferjahr werden. Zu Massenvermehrungen kommt es nur alle 30 bis 45 Jahre.

Euer

Hans

Hans Greßirer

Landesfachgruppenleiter Arten-

und Biotopschutz der NaturFreunde

Deutschlands, Landesverband Bayern e.V.

---

Benutzte Fachliteratur:

Harde, Karl, Wilhelm und Severa, Frantisek: Der Kosmos-Käferführer, Stuttgart 1988, S, 54 f. und S. 254 f.

Onlinequellen:

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/kaefer/01263...

https://www.biologie-seite.de/Biologie/Maik%C3%A4fer

Verwandte Artikel

  • Steckbrief: Braunbrustigel

    © Michael Gäbler
    Aus Artenschutzsicht rückt gerade der Igel in den, weil dieses vermeintliche Allerweltsart mittlerweile auf der Roten Liste Bayern auf der Vorwarnstufe geführt wird. Verantwortlich dafür sind leider mal wieder: Zersiedlung der Landschaft, der Zusammenbruch der Insektenpopulationen, ausgeräumte, naturferne Gärten und Parks und zuletzt die wachsende Verbreitung von Mährobotern.Weiterlesen
  • Der Wolf ist wieder zurück!

    © unsplash.com/cragaar
    Wenn gelegentlich ein Wolf unzureichend geschützte Nutztiere reißt, ist der erste Impuls oft: Abschießen. Dabei genießt der Wolf zu unrecht sein schlechtes Image und ist aus einem gesunden Wald nicht wegzudenken, erklärt Hans Greßirer, Landesfachgruppenleiter Arten- und Biotopschutz.Weiterlesen
  • Beim Kauf von Weihnachtsbäumen bitte auf die Herkunft achten!

    © Pexels.com/Any Lane
    Die Landesfachgruppe Arten- und Biotopschutz der NaturFreunde Deutschlands, Landesverband Bayern e.V. rät zum Griff auf Bio-Weihnachtsbäume, die aus Bayern stammen, denn diese wachsen ohne Kunstdünger und Pestizide auf. Auch lange Transportwege zum Kunden entfallen. Böden, Umwelt und Klima werden so geschont.Weiterlesen
  • Vortrag "Licht aus - Nacht an" am 05.10. von 18:30 bis 20:00 Uhr

    Ein funkelnder Sternenhimmel über einem dunklen Land – immer seltener können wir diesen Zauber erleben; denn zunehmende Beleuchtung, vor allem in den Städten, macht die Nacht zum Tag. Licht, eigentlich die Quelle allen Lebens, verkehrt sich in das Gegenteil, wenn es exzessiv genutzt wird. Dabei...Weiterlesen
  • Verkehrswende Jetzt! Demo 11.09.2021

    #aussteigen: IAA-Demo mit Radsternfahrt Gegen grüne Täuschungsmanöver der Automobilindustrie Unter dem Motto #aussteigen demonstrieren wir am 11. September 2021 in München als Mitglied eines breiten Aktionsbündnisses gemeinsam mit ADFC, Attac, BUND, Campact, DUH, Greenpeace und VCD gegen grüne...Weiterlesen
  • Earth-Night am 7. September um 22.00

    Die Earth Night ist ein Ereignis, bei der Menschen versuchen, für wenigstens eine Nacht im Jahr das menschengemachte Kunstlicht so weit wie möglich zu reduzieren. Diese findet immer zum September-Neumond statt. Die Aktion will auf die exzessive Nutzung von nächtlichem Kunstlicht und seinen Folgen...Weiterlesen
  • Online-Seminar "Falsche Fakten erkennen und richtigstellen" am 07.09.

    Welche Wirkmacht Desinformation und falsche Fakten haben, erleben wir aktuell in der Pandemie oder in der Klimakrise. In der Veranstaltung untersuchen wir die Funktionsprinzipien von Desinformationen und lernen Methoden dagegen kennen.Weiterlesen
  • 27.07. um 19:00 Uhr: Gibt es Urlaub in IT & Tech?

    Kurz noch ein paar E-Mails beantworten, eben noch für ein Stündchen an den Rechner setzen - im Homeoffice verschwimmen leicht die Grenzen von Arbeit und Freizeit. Dabei brauchen unsere Körper Zeit zum Regenerieren – und dabei helfen Natursport und körperliche Bewegung im Grünen. Gemeinsam mit...Weiterlesen
  • Kundgebung: Rettet den Reichswald am 18.07.2021

    Lieber Waldfreund, liebe Waldfreundin, liebe Klimaschützerin, lieber Klimaschützer, der BUND Naturschutz ruft zusammen mit befreundeten Verbänden und Bürgerinitiativen auf zur Kundgebung „Rettet den Reichswald“. Lass‘ uns ein Zeichen setzen gegen Rodungen für Juraleitung, Sandabbau, Gewerbegebiete, Straßenbau, ICE-Werk und PWC-Anlage im Reichswald!Weiterlesen
  • Online-Veranstaltung: Alle gegen China?! Handelspolitische Herausforderungen in der Post-Trump-Ära

    Donald Trumps Amtszeit endete mit einem Paukenschlag in der Handelspolitik: China und die EU einigten sich auf ein Investitionsabkommen. Die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen in China spielten dabei keine nennenswerte Rolle; im Vordergrund stand eindeutig die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Seit Bidens Amtsantritt wird das Abkommen jedoch wieder in Frage gestellt und ein stärkeres transatlantisches Bündnis gefordert.Weiterlesen
  • Oh Schreck, ein Schneck! Sie sind wieder da – unsere Nacktschnecken!

    © Xauxa Håkan Svensson - Eigenes Werk
    Mit den milden Temperaturen und Niederschlägen zeigen sich die Nacktschnecken in den Gärten. Ob aber tatsächlich alle Schneckenarten vermeintliche Plagegeister sind und wie es grundsätzlich um die ökologische Bedeutung der Schnecken steht, ist nicht immer Thema vieler Artikel zum Thema Schnecken, soll uns aber heute beschäftigen!.Weiterlesen
  • Umweltverbände rufen zu achtsamen Umgang in der Natur auf

    © Hans Greßirer, Landesfachgruppenleiter Arten- und Biotopschutz
    Mehr Menschen nutzen die Natur zur Naherholung. Dabei darf die Sorge um und der Respekt von Schutzgebieten und Wäldern nicht außer acht bleiben, fordern der BUND, NaturFreunde und die Ornithologische Gesellschaft in einer gemeinsamen Stellungnahme.Weiterlesen
  • Rechtsextremismus im Naturschutz | 12.06. um 09:00 Uhr | online

    Während der Naturschutz in der Gegenwart vorwiegend dem progressiven Milieu zugeordnet wird, machen sich auch Akteur*innen aus dem völkisch-nationalistischem Spektrum immer öfter das Thema zu eigen, um ihre ausgrenzende und menschenfeindliche Ideologie anschlußfähig zu machen. Im Workshop "Rechtsextremismus im Naturschutz" untersuchen wir die Verflechtungen und entwickeln Gegenstrategien.Weiterlesen
  • [UPDATE: Aufzeichnung jetzt online] Kann mit einem Lieferkettengesetz ein gerechter Welthandel geschaffen werden?

    © unsplash.com / Pablo Merchan und Jessice Loaiza
    Unternehmen tolerieren allzu oft die Verletzung von Menschenrechten und Zerstörung der Umwelt. Dagegen soll ein Lieferkettengesetz helfen. Wir laden am 30.04. um 19:00 Uhr zur Online-Diskussion ein, was dieses Gesetz leisten muß.Weiterlesen
  • Umwelttipp: Zurückhaltung beim Frühjahrsputz im Garten

    © Hans Greßirer, Landesfachgruppenleiter Arten- und Biotopschutz
    Auch wenn sich der Winter noch wehrt, der Frühling steht vor der Tür. Viele Tiere brauchen jetzt noch Schutz vor der Kälte, deshalb wäre der Frühjahrsputz im Garten jetzt noch verfrüht.Weiterlesen
  • Wie steht es eigentlich um den Feldhasen?

    © pixabay.com
    In der Osterzeit rückt häufig auch der Feldhase in den Blickpunkt. Noch kann man Feldhasen mit etwas Glück in der freien Natur beobachten, aber ein „Allerweltstier“ist er schon lange nicht mehr!Weiterlesen
  • Zoomsprechstunden: Endlich können wir wieder!

    Die Pandemie bestimmt noch immer unseren Alltag. Die Stärkenberatung bietet am 15.03., 19.04. und 17.05. darum wieder die bekannten „Zoomsprechstunden“ an. Gemeinsam mit erfahrenen Nutzer*innen könnt ihr in den offenen Treffen nach Herzenslust die Funktionen von Zoom ausprobieren, praktische...Weiterlesen
  • Amsel oder Stadttaube? Die Schlussabstimmung zum Vogel des Jahres steht an!

    © AlexasFotos/Manfredrichter
    Vermutlich habt ihr ebenfalls die Debatte um die Wahl des Vogels des Jahres 2021 verfolgt, die in der in der letzten Zeit die mit viel Enthusiasmus geführt wurde. Für die Ornithologen völlig unerwartet, wurde durch eine koordinierte Social-Media-Aktion die Straßentaube so stark favorisiert, dass...Weiterlesen
  • NaturFreunde gegen ein touristisches Großprojekt beim Brombachsee

    © HaSe
    Der niederländische Konzern Center Parcs plant in einem Waldgebiet am Brombachsee bei Langlau im Fränkischen Seenland einen riesigen Freizeitkomplex von ca. 150 Hektar, in dem mindestens 800 Ferienhäuser errichtet werden sollen. Hiergegen wendet sich der NaturFreunde Bezirk Mittelfranken. Der...Weiterlesen
  • Solidarität mit der "Wir haben es satt"-Demonstration am 16.01.2021

    © Samuel Hendler / BUND Naturschutz
    Alljährlich präsentieren sich die Akteure der Agrarwirtschaft aus aller Welt im Rahmen der internationalen Grünen Woche in Berlin. In diesen Coronazeiten findet die Veranstaltung dieses Jahr digital statt! Das Verbändebündnis „Meine Landwirtschaft“ wird sich in Berlin am 16. Januar mit einer an die...Weiterlesen
  •  
  • 1 von 2
  • nächste Seite ›
Mehr auf naturfreunde.de
Naturfreundehäuser
Reiseangebote
Sportausbildungen
Veranstaltungen
  • Impressum
  • Datenschutz