Jump to navigation

Startseite

NaturFreunde Bayern

Suchformular

  • ✰ Zeig deinen Blick bei der Fotochallenge "Bayern braucht NaturFreunde" von 01.10.22 bis 31.03.23✰
  • NaturFreunde
    • Geschichte
    • Landesverband Bayern
    • Naturfreundejugend
    • Natura Trails
    • NaturFreunde Kletterhalle Dachau
    • Vorstand
    • Geschäftsstelle
    • Naturfreundehaus Brombachsee
    • Naturfreundehäuser
    • Ortsgruppen
    • Startpaket für OG Vorsitzende
  • Fachbereiche
    • Natur- und Umweltschutz
      • CIPRA
    • Sport
      • Kanusport
      • Schneesport
      • Wandern
      • Bergsport
  • Kletterhalle
    • NaturFreunde Kletterhalle Dachau
    • Mitglied in der Kletterhalle werden
  • Verlag
  • Veranstaltungen
  • Stärkenberatung
  • NeA
    • NeA-Veranstaltungen 2023
    • Anmeldung 2023

Sie sind hier

  1. Startseite

Oh Schreck, ein Schneck! Sie sind wieder da – unsere Nacktschnecken!

© Xauxa Håkan Svensson - Eigenes Werk
CC BY-SA 3.0 DE

"Was hilft gegen Nacktschnecken im Garten?" titelt ein Webseiteneintrag des NDR vom 6. Januar 2021. Nacktschnecken gelten als Plage für die Gartenbesitzer*innen, gegen die man Vorsorge treffen muss. Mit den etwas milderen Temperaturen und dem lang ersehnten Regen oder zumindest feuchter Luft zeigen sich wieder alte Bekannte: die Nacktschnecken unserer Gärten.

Ob aber tatsächlich alle Schneckenarten vermeintliche Plagegeister sind und wie es grundsätzlich um die ökologische Bedeutung der Schnecken steht, ist nicht immer Thema vieler Artikel zum Thema Schnecken, soll uns aber heute beschäftigen!.

Für die Gartenbesitzer ist problematisch, dass sich Nacktschnecken frischen Salat, Gemüse und bestimmte Zierpflanzen schmecken lassen. Geeignete Nahrung riechen sie aus 40 m Entfernung und auch Asphaltstraßen können sie auf ihrem Weg zur Leckerei nicht stoppen. Diese feuchtigkeitsabhängigen Tiere sind in der Lage einzuschätzen, wann ihnen ein Boden zu trocken oder zu spitzkrümelig wird. Baumärkte und Gartencenter bieten jede Menge mehr oder weniger wirksamer Mittel und aufwendiger Maßnahmen an, um die Nacktschnecken zu stoppen. „Klüger ist es aber allemal, aus Schaden klug zu werden „und - ganz einfach - nur von den Schnecken verschmähte Pflanzenarten auszuwählen. Schneckenkorn verbietet sich aus übergeordneten Artenschutzgründen, da viele 'nützliche' Schneckenräuber sowie unsere Gehäuseschnecken mitbetroffen wären“, meint der Naturschützer und Ornithologe Manfred Siering, Vizepräsident der Freunde der Zoologischen Staatssammlung München e.V.

Als Problem erweist sich, dass natürliche Fressfeinde, die vor allem die jungen Nacktschnecken fressen, in den Gärten ohnehin kaum noch anzutreffen sind. Igel, Spitzmäuse, Kröten oder Laufkäfer sowie unsere schneckenjagenden Glühwürmchenarten werden immer seltener. Gute Naturbeobachter wissen, dass Rabenvögel, Drosseln und Rotkehlchen Schneckengelege nicht verschmähen.

Keine Frage, bei vielen sind Schnecken nicht gerne gesehen: Diese Tiergruppe löst vorallem bei Erwachsenen Abscheu aus. Nachtschnecken gelten als schleimig, schwammig, glitschig! Im Garten begegnen wir ihnen ständig: Sie zwängen sich durch alle Ritzen, heften sich unter Blumentöpfen oder Terrassenbrettern an und hinterlassen dort ihre schillernden Spuren. Sympathischer wirken auf uns Gehäuseschnecken mit ihren gefälligen Gehäuseformen und deren bunter Musterung. Für so manchen francophilen Feinschmecker gilt vorallem die Weinbergschnecke als schmackhaft. Die immer seltenere Weinbergschnecke ist übrigens in Deutschland besonders geschützt.

Welche Nacktschneckenarten können wir im Garten, auf Terrassen und Wegen gut beobachten?

Der Große Schnegel (Limax maximus), ist schwach braun bis grau mit dunkleren Längsbändern auf jeder Seite, die manchmal in Flecken aufgelöst sind. Vor allem der Kiel auf dem langen Hinterleib fällt auf. Der Große Schnegel besitzt eine unsymmetrische innere Kalkplatte (Schälchen), der Rest eines Gehäuses. Die hierzu gehörenden Arten können sich nicht halbkugelförmig zusammenziehen. Die Gattung Limax ernährt sich von Pilzen, Algen und abgestorbenem Pflanzenmaterial, weniger von grünen Pflanzen. Die Limax-Arten verhalten sich sogar räuberisch gegenüber den langsameren Wegschnecken und fressen auch deren Gelege. „Eine Besonderheit ist die Paarung der Schnegel: Die Partner lassen sich oft an langen Schleimbändern ineinander verschlungen von einem Zweig herab und erinnern an schwebende Akrobaten in der Zirkuskuppel. Dabei verändert sich ihre bescheidene Farbe in ein irisierendes Blau“, berichtet Manfred Siering.

Heimische Nacktschnecken der Gattung Arion wie die Schwarze und die Rote Wegschnecke sind „die Geier der Gärten“, wie Prof. Dr. Michael Schrödl, in der Zoologischen Staatssammlung München zuständig für Weichtiere, in der TZ vom 17./18. April 2021 ausführte. Sie fressen Aas, zum Beispiel verendete Regenwürmer oder eine Maus, die von der Katze getötet und liegen gelassen wurde. Sie vertilgen aber auch Kot samt aller Bakterien und Parasiten und verwandeln ihn in Kompost. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es in Garten, Parks und am Wegesrand aussehen würde, wenn dort nicht allnächtlich Schnecken aufräumen würden – und dies auch noch kostenlos!

Wir stellen also fest: Einfallslose Gartengestaltung mit vermeintlich hilfreicher Pflege wie Düngen, Spritzen und Schneckenkorn sind verhängnisvoll für die gesamte Nahrungskette und die Biodiversität! Unsere ausgedachten und durchaus grausamen Bekämpfungsstrategien gegenüber dieser faszinierenden Tiergruppe sollten wir unbedingt nochmal überdenken! Der Erhalt unserer Biodiversität sollte uns das Wert sein!

Zum Abschluss noch eine wissenswerte Neuigkeit aus dem Reich der Nacktschnecken: Seit den 1960er Jahren wurde eine rotbraune Wegschneckenart immer häufiger.

Viele Jahre wurde angenommen, dass mit Gemüsetransporten die Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus) eingeschleppt wurde. Genetische Analysen zeigen jedoch, dass es sich um die Gemeine Wegschnecke (Arion vulgaris) handelt, die nicht von der Iberischen Halbinsel stammt. Warum sich diese ehemalige Nischenart so invasiv ausgebreitet hat, darüber gibt es noch keine Klarheit. Fest steht aber, dass sie auffallend viele Eier legt und wohl besser mit Hitze, Trockenheit und steril gestalteten Gärten zurecht kommt.

Euer

Hans

Hans Greßirer

Landesfachgruppenleiter Arten- und Biotopschutz der NaturFreunde Deutschlands, Landesverband Bayern e.V.

Weiterführende Literatur:

https://www.ndr.de/ratgeber/garten/schaedlinge/Was-hilft-gegen-Nacktschn..., abgerufen am 06.05.2021

Siering, Manfred: Sie sind wieder da – unsere Nacktschnecken!, Grünwald 2021

Verwandte Artikel

  • Foto-Challenge: Diese Bilder haben in der zweiten Runde gewonnen

    Seit Anfang Oktober läuft die große Fotochallenge der NaturFreunde Bayern, jetzt stehen die siegreichen Motive fest. Gefragt waren Fotografien zum Thema „Weil Sport auch politisch ist“ . Übrigens: Die Challenge ist noch in vollem Gange. Noch bis Ende März freuen wir uns über Einsendungen zum Thema...Weiterlesen
  • Tolle Verlagsangebote für Kletter*innen

    Crashpads zum Sonderpreis, nur bis 26.03.2023Weiterlesen
  • Foto-Challenge: Diese Bilder haben in der ersten Runde gewonnen

    Seit Anfang Oktober läuft die große Fotochallenge der NaturFreunde Bayern, jetzt stehen die siegreichen Motive fest. Gefragt waren Fotografien zum Thema "Wir leben Kultur in unseren Naturfreundehäusern". Übrigens: Die Challenge ist noch in vollem Gange. Noch bis Ende Januar freuen wir uns über...Weiterlesen
  • Das Braunkehlchen: Der Vogel des Jahres 2023!️

    © Marek Szczepanek
    Als Wiesenbrüter bevorzugen sie offene Landschaften, Brachen mit feuchten Wiesen und einer niedrigen, lückigen Vegetation. Doch suchen Braunkehlchen oftmals vergebens nach einem geeigneten Bodennestplatz, da auch die genannten Landschaftsformen immer weiter abnehmen. Die Folge: Der Bestand der Braunkehlchen nimmt leider auch immer weiter ab. ⁠Weiterlesen
  • Allgäuer Hochalpen: Streng geschützter Gebirgsbach zerstört!

    © Giada 23 / pixabay.com [m]
    Das Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen gilt als ein Naturjuwel. Nun fand dort ein baulicher Eingriff statt, der Teile des Gebiets zerstört hat. Eine Stellungnahme von Hans Greßirer, Landesfachgruppenleiter Arten- und Biotopschutz der NaturFreunde Bayern.Weiterlesen
  • Nicht ich, nicht jetzt, nicht so? | 08.11. 19:00 - 20:30 Uhr | Online

    © pixabay.com / mohamed_hassan [m]
    Aktuelle gesellschaftliche Debatten zeigen: Immer häufiger gibt es unterschiedliche Auffassungen, auf was wir unser Wissen basieren. Das kann zu einer Radikalisierung der Positionen führen und demokratische Institutionen schwächen. Gemeinsam mit der Umweltpsychologin Lea Grosse von klimafakten.de lernen wir, auf diese Argumentationsmuster zu reagieren, indem wir nicht ausschließlich faktenbasiert argumentieren, sondern auf psychologischen und sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen aufbauen.Weiterlesen
  • Wildtieren einen Unterschlupf im Garten anbieten!

    Im Herbst suchen Wildtiere nach Unterschlüpfen und Quartieren für den Winter. Gartenbesitzer können den Tieren Winterquartiere zur Verfügung stellen, ohne Geld dafür ausgeben zu müssen, denn ein Laubhaufen ist ein idealer Unterschlupf für Wildtiere, wie etwa den Igel, den Gras- oder den...Weiterlesen
  • Stark gegen Rechts: Stärkenberatung im Interview

    Die Stärkenberatung ist das Beratungsnetzwerk der NaturFreunde in Bayern und unterstützt euch dabei, euch entschlossen gegen rechtsextreme Haltungen und Verschwörungsmythen zu stellen. Dabei greift sie häufig auf die Expertise von FARN und der mobilen Beratung zurück.Weiterlesen
  • Schon gewußt? Fortpflanzung im Hornissenstaat

    Hornissen sind große und kraftvolle Insekten - aber wie entstehen sie eigentlich? Grund genug, bei Hans Greßirer nachzufragen, der als Landesfachgruppenleiter für den Arten- und Biotopschutz der bayerischen NaturFreunde mit den Hornissen quasi per Du ist.Weiterlesen
  • „Die nerven, die Wespen, oder?“

    Spätsommerzeit ist Besuchszeit von Wespen am Frühstückstisch oder an der Kaffeetafel. Auch wenn Wespen in solchen Situationen nerven, sollte man ihnen keinesfalls mit der Giftspritze zu Leibe rücken. Warum das so ist, erklärt Hans Greßirer, Leiter der Landesfachgruppe für Arten- und Biotopschutz und zertifizierter Wespen- und Hornissenberater.Weiterlesen
  • Spätsommer im Wespenjahr - viele Wespenarten sind im Endspurt!

    © Hans Greßirer
    Warmes und trockenes Wetter war in den letzten Wochen vorherrschend. Auch in diesem Spätsommer sind wieder viele Wespen unterwegs. Hans Greßirer, Landesfachgruppenleiter Arten- und Biotopschutz der bayerischen NaturFreunde und zertifizierter Hornissen- und Wespenberater informiert über den aktuellen Stand im Wespenjahr.Weiterlesen
  • Petition: Rettet die Kampenwand!

    Die Kampenwand ist beliebt und akut bedroht durch das neue Seilbahnprojekt. Jetzt Petition unterzeichnen und Kampenwand rettenWeiterlesen
  • Steckbrief: Braunbrustigel

    © Michael Gäbler
    Aus Artenschutzsicht rückt gerade der Igel in den, weil dieses vermeintliche Allerweltsart mittlerweile auf der Roten Liste Bayern auf der Vorwarnstufe geführt wird. Verantwortlich dafür sind leider mal wieder: Zersiedlung der Landschaft, der Zusammenbruch der Insektenpopulationen, ausgeräumte, naturferne Gärten und Parks und zuletzt die wachsende Verbreitung von Mährobotern.Weiterlesen
  • Der Wolf ist wieder zurück!

    © unsplash.com/cragaar
    Wenn gelegentlich ein Wolf unzureichend geschützte Nutztiere reißt, ist der erste Impuls oft: Abschießen. Dabei genießt der Wolf zu unrecht sein schlechtes Image und ist aus einem gesunden Wald nicht wegzudenken, erklärt Hans Greßirer, Landesfachgruppenleiter Arten- und Biotopschutz.Weiterlesen
  • Beim Kauf von Weihnachtsbäumen bitte auf die Herkunft achten!

    © Pexels.com/Any Lane
    Die Landesfachgruppe Arten- und Biotopschutz der NaturFreunde Deutschlands, Landesverband Bayern e.V. rät zum Griff auf Bio-Weihnachtsbäume, die aus Bayern stammen, denn diese wachsen ohne Kunstdünger und Pestizide auf. Auch lange Transportwege zum Kunden entfallen. Böden, Umwelt und Klima werden so geschont.Weiterlesen
  • Vortrag "Licht aus - Nacht an" am 05.10. von 18:30 bis 20:00 Uhr

    Ein funkelnder Sternenhimmel über einem dunklen Land – immer seltener können wir diesen Zauber erleben; denn zunehmende Beleuchtung, vor allem in den Städten, macht die Nacht zum Tag. Licht, eigentlich die Quelle allen Lebens, verkehrt sich in das Gegenteil, wenn es exzessiv genutzt wird. Dabei...Weiterlesen
  • Verkehrswende Jetzt! Demo 11.09.2021

    #aussteigen: IAA-Demo mit Radsternfahrt Gegen grüne Täuschungsmanöver der Automobilindustrie Unter dem Motto #aussteigen demonstrieren wir am 11. September 2021 in München als Mitglied eines breiten Aktionsbündnisses gemeinsam mit ADFC, Attac, BUND, Campact, DUH, Greenpeace und VCD gegen grüne...Weiterlesen
  • Earth-Night am 7. September um 22.00

    Die Earth Night ist ein Ereignis, bei der Menschen versuchen, für wenigstens eine Nacht im Jahr das menschengemachte Kunstlicht so weit wie möglich zu reduzieren. Diese findet immer zum September-Neumond statt. Die Aktion will auf die exzessive Nutzung von nächtlichem Kunstlicht und seinen Folgen...Weiterlesen
  • Online-Seminar "Falsche Fakten erkennen und richtigstellen" am 07.09.

    Welche Wirkmacht Desinformation und falsche Fakten haben, erleben wir aktuell in der Pandemie oder in der Klimakrise. In der Veranstaltung untersuchen wir die Funktionsprinzipien von Desinformationen und lernen Methoden dagegen kennen.Weiterlesen
  • 27.07. um 19:00 Uhr: Gibt es Urlaub in IT & Tech?

    Kurz noch ein paar E-Mails beantworten, eben noch für ein Stündchen an den Rechner setzen - im Homeoffice verschwimmen leicht die Grenzen von Arbeit und Freizeit. Dabei brauchen unsere Körper Zeit zum Regenerieren – und dabei helfen Natursport und körperliche Bewegung im Grünen. Gemeinsam mit...Weiterlesen
  •  
  • 1 von 3
  • nächste Seite ›
Mehr auf naturfreunde.de
Naturfreundehäuser
Reiseangebote
Sportausbildungen
Veranstaltungen
  • Impressum
  • Datenschutz