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„Die nerven, die Wespen, oder?“

Spätsommerzeit ist Besuchszeit von Wespen am Frühstückstisch oder an der Kaffeetafel. Auch wenn Wespen in solchen Situationen nerven, sollte man ihnen keinesfalls mit der Giftspritze zu Leibe rücken. Warum das so ist, erklärt Hans Greßirer, Leiter der Landesfachgruppe für Arten- und Biotopschutz und zertifizierter Wespen- und Hornissenberater.

Zunächst einige grundlegende Vorbemerkungen:

Den „Weps“ als solchen gibt es so gar nicht! Denn „aufgemerkt“:

Neben den vierzehn staatenbildenden Arten der sozialen Faltenwespen gibt es in Deutschland über 600 weitere, solitär lebende Wespenarten!

In den Fokus der Aufmerksamkeit gelangen insbesondere die sozialen Faltenwespen.

In Deutschland finden wir neben der Hornisse (Vespa crabro) als Neozoon die Asiatische Hornisse (Vespa velutina ssp. nigrithorax), die bereits 2014 in Baden Württemberg und in Rheinland Pfalz nachgewiesen wurde.

Bei den Langkopfwespen (Dolichovespula) finden wir vier Arten, die Sächsische Wespe, die Waldwespe, die Norwegische Wespe und die Mittlere Wespe. Hinzu kommen hier noch die Falsche Kuckuckswespe und die Waldkuckuckswespe als sozialparasitisch lebende Arten der Gattung Dolichovespula.

Bei den Kurzkopfwespen (Vespula) treffen wir die Deutsche Wespe, die Gewöhnliche Wespe und die im Siedlungsbereich seltene Rote Wespe an. Als sozialparasitisch lebende Art ist noch die Österreichische Kuckuckswespe (V. austriaca) zu nennen.

Lediglich die Deutsche Wespe und die Gewöhnliche Wespe interessieren sich für menschliche Nahrung, sei es Schinken als Nahrung für die Larven oder „Süßes“ wie reifes Obst, Fruchtsäfte oder der Zwetschgendatschi als Nahrung für die adulten Wespen.

Bleibt noch die Gattung Polistes (Feldwespen):

Feldwespen kommen in Deutschland in vier (fünf) Arten vor. Hinzu kommt noch die Berg-Feldwespen-Kuckuckswespe (Polistes atrimandibularis). Uns begegnet im Siedlungsbereich insbesondere die Haus-Feldwespe ( Polistes dominula). Daneben kommen bei uns noch Polistes albellus, Polistes biglumis und Polistes nimpha vor. Die fünfte Art, Polistes bischoffi, konnte bislang in Deutschland noch nicht nachgewiesen werden! Sie könnte aber im Grenzbereich zur Schweiz oder am Kaiserstuhl zu erwarten sein.

Worin besteht nun die ökologische Bedeutung der Wespe?

Wespen sind bedeutende Blütenbestäuber und suchen insbesondere an leicht zugänglichen Nektarien, wie sie etwa die Gruppe der Doldenblütler aufweist, nach Nektar.

Relevant ist auch ihre Rolle als Insektenfresser, denn Wespen erbeuten andere Insekten und Gliederfüßer, um sie an ihre Larven zu verfüttern.

Ein Hornissenvolk verfüttert durchschnittlich etwa 500 Gramm Insekten am Tag, das sind, so haben Experten errechnet, umgerechnet ca. 8.333 Fliegen. Auf eine ganze Hornissensaison bezogen werden etwa 15 Kilogramm Insekten/Gliederfüßer in einer Saison erbeutet und verfüttert. Darunter befinden sich auch sogenannte Forstschädlinge, Raupen, Fliegen und viele weitere Insekten.

Die kleineren, verwandten Wespenvölker vertilgen etwa die Hälfte der bei den Hornissen genannten Menge.

Die 500 Gramm Insekten, die ein Hornissenvolk täglich erbeutet, entsprechen etwa der Tagesration von fünf  Meisenfamilien.

Als "Gesundheitspolizei" stellen Wespen samt Hornissen ein wichtiges Regulativ im Naturhaushalt dar. Neben den Insekten ist hier auch an die Kadaver toter Tiere, wie Vögel, Mäuse und anderer Kleinsäuger zu denken, von denen Fleischstückchen abgetrennt und an die Larven verfüttert werden. Als Nahrung für die adulten Wespen wird aber auch überreifes Obst, nicht zuletzt Fallobst, verzehrt.

Andererseits stellen Wespen auch die Nahrungsgrundlage für zahlreiche andere Tierarten dar.

Bei den Säugern versorgen sich Dachse, Mäuse, Spitzmäuse oder Igel an Wespennestern mit tierischem Eiweiß. Bei den Vögeln haben etwa der Neuntöter, der Wespenbussard oder der Bienenfresser soziale Faltenwespen auf ihrem Nahrungsplan.

Die Brut der solitären Wespenarten wird von Spechten oder Meisen gerne aus Pflanzenstängeln, Gallen oder Morschholz geholt und von den Kohlmeisen ist bekannt, dass sie auch soziale Faltenwespen oder auch Hummeln erbeuten können.

Im Stamm der Arthropoden (Gliederfüßer) sind es Spinnen, Raubfliegen, Libellen oder Ameisen, die regelmäßig Wespen erbeuten. Auch unter den sozialen Faltenwespen selbst erbeuten beispielsweise Hornissen oft Kurzkopfwespen. Auch zahlreiche Parasitoiden finden bevorzugt ihre Wirte unter den Wespen. Zu nennen sind beispielsweise der Wespenfächerkäfer, der Vespulaarten parasitiert oder Blasenkopffliegen. Sie entwickeln sich im Jugendstadium in anderen Insekten, meist in Hummeln oder Wespen.

Fazit: Wepsen samt Hornissen sind ein wichtiges Glied, damit die Natur  bei uns im Gleichgewicht bleibt!

Wer Beratung braucht, sollte nicht an Schädlingsbekämpfung denken, sondern sich an die Untere Naturschutzbehörde seines Landkreises oder seiner kreisfreien Stadt wenden. Dort bekommt man Rat und bei Bedarf auch die Kontaktdaten zur örtlichen Hornissen- und Wespenberater*in, die/der dann die evtl. notwendigen Schritte empfehlen und ggf. auch einleiten kann!

  • Bezirk München

    © 
    NaturFreunde Deutschlands

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