Jump to navigation

Startseite

NaturFreunde Bayern

Suchformular

  • NaturFreunde
    • Geschichte
    • Landesverband Bayern
    • Naturfreundejugend
    • Natura Trails
    • Vorstand
    • Geschäftsstelle
    • Naturfreundehäuser
    • Naturfreundehaus Brombachsee
    • Ortsgruppen
  • für Mitglieder
    • Fachbereich Natur- und Umweltschutz
      • CIPRA
    • Fachbereich Sport
      • Kanusport
      • Schneesport
      • Wandern
      • Bergsport
    • Fachbereich Häuser
    • Startpaket für OG Vorsitzende
  • Kletterhalle
    • NaturFreunde Kletterhalle Dachau
    • Mitglied in der Kletterhalle werden
  • Verlag
  • Veranstaltungen
  • Projekte
    • Stärkenberatung
    • Miteinander stark vor Ort
    • Inklusiv Aktiv
  • NeA

Sie sind hier

  1. Startseite

„Die nerven, die Wespen, oder?“

Spätsommerzeit ist Besuchszeit von Wespen am Frühstückstisch oder an der Kaffeetafel. Auch wenn Wespen in solchen Situationen nerven, sollte man ihnen keinesfalls mit der Giftspritze zu Leibe rücken. Warum das so ist, erklärt Hans Greßirer, Leiter der Landesfachgruppe für Arten- und Biotopschutz und zertifizierter Wespen- und Hornissenberater.

Zunächst einige grundlegende Vorbemerkungen:

Den „Weps“ als solchen gibt es so gar nicht! Denn „aufgemerkt“:

Neben den vierzehn staatenbildenden Arten der sozialen Faltenwespen gibt es in Deutschland über 600 weitere, solitär lebende Wespenarten!

In den Fokus der Aufmerksamkeit gelangen insbesondere die sozialen Faltenwespen.

In Deutschland finden wir neben der Hornisse (Vespa crabro) als Neozoon die Asiatische Hornisse (Vespa velutina ssp. nigrithorax), die bereits 2014 in Baden Württemberg und in Rheinland Pfalz nachgewiesen wurde.

Bei den Langkopfwespen (Dolichovespula) finden wir vier Arten, die Sächsische Wespe, die Waldwespe, die Norwegische Wespe und die Mittlere Wespe. Hinzu kommen hier noch die Falsche Kuckuckswespe und die Waldkuckuckswespe als sozialparasitisch lebende Arten der Gattung Dolichovespula.

Bei den Kurzkopfwespen (Vespula) treffen wir die Deutsche Wespe, die Gewöhnliche Wespe und die im Siedlungsbereich seltene Rote Wespe an. Als sozialparasitisch lebende Art ist noch die Österreichische Kuckuckswespe (V. austriaca) zu nennen.

Lediglich die Deutsche Wespe und die Gewöhnliche Wespe interessieren sich für menschliche Nahrung, sei es Schinken als Nahrung für die Larven oder „Süßes“ wie reifes Obst, Fruchtsäfte oder der Zwetschgendatschi als Nahrung für die adulten Wespen.

Bleibt noch die Gattung Polistes (Feldwespen):

Feldwespen kommen in Deutschland in vier (fünf) Arten vor. Hinzu kommt noch die Berg-Feldwespen-Kuckuckswespe (Polistes atrimandibularis). Uns begegnet im Siedlungsbereich insbesondere die Haus-Feldwespe ( Polistes dominula). Daneben kommen bei uns noch Polistes albellus, Polistes biglumis und Polistes nimpha vor. Die fünfte Art, Polistes bischoffi, konnte bislang in Deutschland noch nicht nachgewiesen werden! Sie könnte aber im Grenzbereich zur Schweiz oder am Kaiserstuhl zu erwarten sein.

Worin besteht nun die ökologische Bedeutung der Wespe?

Wespen sind bedeutende Blütenbestäuber und suchen insbesondere an leicht zugänglichen Nektarien, wie sie etwa die Gruppe der Doldenblütler aufweist, nach Nektar.

Relevant ist auch ihre Rolle als Insektenfresser, denn Wespen erbeuten andere Insekten und Gliederfüßer, um sie an ihre Larven zu verfüttern.

Ein Hornissenvolk verfüttert durchschnittlich etwa 500 Gramm Insekten am Tag, das sind, so haben Experten errechnet, umgerechnet ca. 8.333 Fliegen. Auf eine ganze Hornissensaison bezogen werden etwa 15 Kilogramm Insekten/Gliederfüßer in einer Saison erbeutet und verfüttert. Darunter befinden sich auch sogenannte Forstschädlinge, Raupen, Fliegen und viele weitere Insekten.

Die kleineren, verwandten Wespenvölker vertilgen etwa die Hälfte der bei den Hornissen genannten Menge.

Die 500 Gramm Insekten, die ein Hornissenvolk täglich erbeutet, entsprechen etwa der Tagesration von fünf  Meisenfamilien.

Als "Gesundheitspolizei" stellen Wespen samt Hornissen ein wichtiges Regulativ im Naturhaushalt dar. Neben den Insekten ist hier auch an die Kadaver toter Tiere, wie Vögel, Mäuse und anderer Kleinsäuger zu denken, von denen Fleischstückchen abgetrennt und an die Larven verfüttert werden. Als Nahrung für die adulten Wespen wird aber auch überreifes Obst, nicht zuletzt Fallobst, verzehrt.

Andererseits stellen Wespen auch die Nahrungsgrundlage für zahlreiche andere Tierarten dar.

Bei den Säugern versorgen sich Dachse, Mäuse, Spitzmäuse oder Igel an Wespennestern mit tierischem Eiweiß. Bei den Vögeln haben etwa der Neuntöter, der Wespenbussard oder der Bienenfresser soziale Faltenwespen auf ihrem Nahrungsplan.

Die Brut der solitären Wespenarten wird von Spechten oder Meisen gerne aus Pflanzenstängeln, Gallen oder Morschholz geholt und von den Kohlmeisen ist bekannt, dass sie auch soziale Faltenwespen oder auch Hummeln erbeuten können.

Im Stamm der Arthropoden (Gliederfüßer) sind es Spinnen, Raubfliegen, Libellen oder Ameisen, die regelmäßig Wespen erbeuten. Auch unter den sozialen Faltenwespen selbst erbeuten beispielsweise Hornissen oft Kurzkopfwespen. Auch zahlreiche Parasitoiden finden bevorzugt ihre Wirte unter den Wespen. Zu nennen sind beispielsweise der Wespenfächerkäfer, der Vespulaarten parasitiert oder Blasenkopffliegen. Sie entwickeln sich im Jugendstadium in anderen Insekten, meist in Hummeln oder Wespen.

Fazit: Wepsen samt Hornissen sind ein wichtiges Glied, damit die Natur  bei uns im Gleichgewicht bleibt!

Wer Beratung braucht, sollte nicht an Schädlingsbekämpfung denken, sondern sich an die Untere Naturschutzbehörde seines Landkreises oder seiner kreisfreien Stadt wenden. Dort bekommt man Rat und bei Bedarf auch die Kontaktdaten zur örtlichen Hornissen- und Wespenberater*in, die/der dann die evtl. notwendigen Schritte empfehlen und ggf. auch einleiten kann!

  • Bezirk München

    © 
    NaturFreunde Deutschlands

Verwandte Artikel

  • Rechtsextremismus im Naturschutz | 12.06. um 09:00 Uhr | online

    Während der Naturschutz in der Gegenwart vorwiegend dem progressiven Milieu zugeordnet wird, machen sich auch Akteur*innen aus dem völkisch-nationalistischem Spektrum immer öfter das Thema zu eigen, um ihre ausgrenzende und menschenfeindliche Ideologie anschlußfähig zu machen. Im Workshop "Rechtsextremismus im Naturschutz" untersuchen wir die Verflechtungen und entwickeln Gegenstrategien.Weiterlesen
  • [UPDATE: Aufzeichnung jetzt online] Kann mit einem Lieferkettengesetz ein gerechter Welthandel geschaffen werden?

    © unsplash.com / Pablo Merchan und Jessice Loaiza
    Unternehmen tolerieren allzu oft die Verletzung von Menschenrechten und Zerstörung der Umwelt. Dagegen soll ein Lieferkettengesetz helfen. Wir laden am 30.04. um 19:00 Uhr zur Online-Diskussion ein, was dieses Gesetz leisten muß.Weiterlesen
  • Umwelttipp: Zurückhaltung beim Frühjahrsputz im Garten

    © Hans Greßirer, Landesfachgruppenleiter Arten- und Biotopschutz
    Auch wenn sich der Winter noch wehrt, der Frühling steht vor der Tür. Viele Tiere brauchen jetzt noch Schutz vor der Kälte, deshalb wäre der Frühjahrsputz im Garten jetzt noch verfrüht.Weiterlesen
  • Wie steht es eigentlich um den Feldhasen?

    © pixabay.com
    In der Osterzeit rückt häufig auch der Feldhase in den Blickpunkt. Noch kann man Feldhasen mit etwas Glück in der freien Natur beobachten, aber ein „Allerweltstier“ist er schon lange nicht mehr!Weiterlesen
  • Zoomsprechstunden: Endlich können wir wieder!

    Die Pandemie bestimmt noch immer unseren Alltag. Die Stärkenberatung bietet am 15.03., 19.04. und 17.05. darum wieder die bekannten „Zoomsprechstunden“ an. Gemeinsam mit erfahrenen Nutzer*innen könnt ihr in den offenen Treffen nach Herzenslust die Funktionen von Zoom ausprobieren, praktische...Weiterlesen
  • Amsel oder Stadttaube? Die Schlussabstimmung zum Vogel des Jahres steht an!

    © AlexasFotos/Manfredrichter
    Vermutlich habt ihr ebenfalls die Debatte um die Wahl des Vogels des Jahres 2021 verfolgt, die in der in der letzten Zeit die mit viel Enthusiasmus geführt wurde. Für die Ornithologen völlig unerwartet, wurde durch eine koordinierte Social-Media-Aktion die Straßentaube so stark favorisiert, dass...Weiterlesen
  • Solidarität mit der "Wir haben es satt"-Demonstration am 16.01.2021

    © Samuel Hendler / BUND Naturschutz
    Alljährlich präsentieren sich die Akteure der Agrarwirtschaft aus aller Welt im Rahmen der internationalen Grünen Woche in Berlin. In diesen Coronazeiten findet die Veranstaltung dieses Jahr digital statt! Das Verbändebündnis „Meine Landwirtschaft“ wird sich in Berlin am 16. Januar mit einer an die...Weiterlesen
  • Winterquartiere für Igel

    Rechtzeitig vor den Frösten ziehen sich die Igel in ihr Winterquartier zurück und verbringen dort die Zeit bis zum Frühjahr. Igel vermögen das Ende des Herbstes zu erspüren, denn die Tage werden kürzer, das Futter wird knapper, die Temperatur geht zurück und der Luftdruck verändert sich. Für den...Weiterlesen
  • Insekten - wer erinnert sich noch?

    Denken wir an einen schönen Sommertag: Nach 150 oder 200 km Fahrtstrecke ist die Windschutzscheibe vom Insektenschlag voll. Die Sicht ist jetzt eingeschränkt und die Windschutzscheibe muss mit einem Schwamm gereinigt werden. Das kennt ihr nicht? Verständlich, aber vor 25 oder 30 Jahren war das noch...Weiterlesen
  • Einladung zum Fachtag "Engagement braucht Vielfalt!" am 31.10.2020

    Die NaturFreunde in Bayern richten mit vier weiteren Verbänden auch dieses Jahr wieder den Fachtag "Engagement braucht Vielfalt!" aus. In der Onlineveranstaltung am 31.10.2020 beschäftigen sich die Teilnehmer*innen ab 10:00 Uhr damit, Barrieren abzubauen und eine vielfältigere Kultur und...Weiterlesen
  • Klimastreik am 25.09 [UPDATE FÜR MÜNCHEN]

    [UPDATE FÜR MÜNCHEN]: Wegen steigender Infektionsszahlen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 ist der Klimastreik zumindest in München abgesagt. Stattdessen wird auf der Theresienwiese und mit Sicherheitsabstand (<1,5m) ein Schriftzug gebildet: "Kein Grad Weiter". Wir gehen mit der Bewegung Fridays...Weiterlesen
  • World Cleanup Day 19. September 2020

    World Cleanup Day 19. September 2020
    © World Cleanup Day
    PRESSEMITTEILUNG Das Let’s Do It-Netzwerk verständigt sich auf die Durchführung des World Cleanup Day am 19. September 2020 auch unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Krise Am 19. September findet der World Cleanup Day 2020 statt, die bisher größte Bottom-Up-Bürgerbewegung der Welt zur...Weiterlesen
  • Online-Workshop: Ökologie in der Neuen Rechten am 17.06.

    Nicht nur bekennende Anhänger*innen des Nationalsozialismus, sondern auch die sogenannte „Neue Rechte“ beschäftigt sich mit ökologischen Themen. Oft werden bei ihnen rückwärtsgewandte Konzepte mit progressiven Elementen verbunden, wie zum Beispiel Postwachstumsökonomie, Fair Trade und...Weiterlesen
  • Online-Workshop am 16.05.: Umweltschutz ohne Rechtsextremismus

    Rechtsextremismus begegnet uns vermehrt im Alltag. Natur- und Umweltschutz wird von der extremen Rechten benutzt, um ihre Positionen zu verbreiten. Besonders junge, naturliebende Menschen stehen im Fokus. Die Absichten scheinen dabei mit naturfreundlichen Zielen übereinzustimmen. Wie traditionelles...Weiterlesen
  • Podcast: NaturFreunde Radio Bayern

    Wer bisher noch nicht das Hörvergnügen hatte, kann jetzt das NaturFreunde Radio Bayern als Podcast abonnieren. Dazu sucht Ihr entweder in Eurem Podcastprogramm nach „NaturFreunde Radio Bayern“ oder besucht diesen Link: https://www.podcast.de/podcast/758334/Weiterlesen
  • Kommunikationstraining „Haltung zeigen!“ in Pommelsbrunn

    Rassistische und menschenfeindliche Sprüche lauern überall. Sie machen erstmal sprachlos, denn oft fehlen uns die Erfahrung und geeigneten Mittel, um dagegen zu halten. An diesem Punkt setzt unser Kommunikationstraining an. Wir zeigen Euch, wie Ihr mit solchen Äußerungen und Einstellungen umgehen...Weiterlesen
  • Klimakrise - Was jetzt getan werden muss

    © Jetzt aktiv werden!
    Dürresommer, Hitzewellen und Unwetter treiben bundesweit Hunderttausende auf die Straße. Sie eint die Sorge um unser aller Zukunft und sie fordern eine wirksame Eindämmung der Klimakrise. Damit wir eine Chance haben, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, muss die Bundesregierung...Weiterlesen
  • [UPDATE] Volksbegehren: Stoppt das Artensterben!

    [UPDATE]: Das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ hat nicht nur die erforderliche 10 % Hürde deutliche übersprungen, sondern hat mit 18,4 % die höchste Beteiligung in der bayerischen Geschichte erreicht. Der Landesverband bedankt sich bei allen seinen Mitgliedern, die in den Städten und Gemeinden...Weiterlesen
  • 2. Auflage NATURFREUNDE-ERLEBNIS-AKADEMIE Jahresprogramm 2019

    Das neue Jahresprogramm 2019 der NaturFreunde-Erlebnis-Akademie liegt bereit. Auch in der zweiten Ausgabe bieten wir Dir wieder überregionale Lehrmaßnahmen sowie Freizeit- und Mitmachangebote im erlebnisorientieren Bereich an. Natursport und Klimaschutz werden bei uns großgeschrieben. Ob bei Natur...Weiterlesen
  • ‹ vorherige Seite
  • 2 von 2
  •  
Mehr auf naturfreunde.de
Naturfreundehäuser
Reiseangebote
Sportausbildungen
Veranstaltungen
  • Jobs
  • Impressum
  • Datenschutz