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100 Jahre Revolution: Als die Habenichtse wählen durften

Von Wolfgang Schäl, Penzberg

Wenn in diesen Tagen des hundertsten Jahrestags der Revolution in Bayern gedacht wird, richtet sich der Blick meist auf München und die Ereignisse auf der Theresienwiese, die unter Führung Kurt Eisners schließlich zur Proklamation der Räterepublik und zur Abschaffung der Monarchie führten. Darüber ist in den vergangenen Tagen viel diskutiert und geschrieben worden, zu kurz kam dabei aber der lokale Aspekt: die besonderen Verhältnisse und Entwicklungen in kleineren Städten und auf dem Land. Dies bemängelt zumindest Günter Baumgartner, ein historisch außerordentlich beschlagener Informatiker, der sich intensiv in das Thema eingearbeitet und die geschichtlichen Vorgänge unter diesem Blickwinkel untersucht hat.

In einem rund einstündigen Referat in Penzberg setzte er seinen eigenen Schwerpunkt. "Sozis in Lederhosen - die bayerische Revolution 1918 im Oberland" lautete der Titel seines Vortrags, in dem er die Ereignisse speziell in der einstigen Bergarbeiterstadt kenntnisreich und unterhaltsam schilderte. Es war ein hemdsärmeliger, mitunter amüsanter Auftritt, den Baumgartner im überfüllten Café Extra auf Gut Hub absolvierte, übrigens auch ein sehr bayerischer. Denn das Hochdeutsche ist seine Sache nicht.

Was Baumgartner vor allem interessiert, ist die soziale Wirklichkeit in den Jahren vor dem Sturz des letzten Wittelsbacher Königs Ludwig III. Detailliert beschreibt der Referent anhand von Quellen und Statistiken beispielsweise das Leben eines Penzberger Arbeiters in dieser Zeit: ein Zechenhaus mit 29 Parteien, in dem 70 Kinder mit ihren Eltern lebten. Für sie gab es eine einzige Toilette, damals Abort genannt, Zwölf-Stunden-Schichten im Bergbau und eine Wochenarbeitszeit von bis zu 80 Stunden. Gegenüber Dienstboten habe bis 1918 ein Züchtigungsrecht bestanden, "eine reine Sklavenhaltung". Das Wahlrecht sei auf solvente Steuerzahler beschränkt gewesen, in ganz Penzberg haben nach Baumgartners Recherchen nur 91 Personen das Wahlrecht besessen, die Bauern unterlagen einer Ablieferungspflicht für Lebensmittel.

Unter diesen Vorzeichen haben die unteren Bevölkerungsschichten "das Grantl voll g' habt", wie es Baumgartner formulierte, die wachsende Unzufriedenheit schlug sich in griffigen Parolen nieder: "Wir wollen Frieden, Freude und Recht, zu lange waren wir nur Knecht." Anders als in vielen Städten und Gemeinden habe es mit revolutionären Räten in Penzberg keine Probleme gegeben, denn Bürgermeister Johann Rummer, der im April 1945 ein Opfer der Penzberger Mordnacht wurde, war ebenso wie der Stadtrat ohnehin rot eingefärbt. Rummer selbst habe die Räterepublik ausgerufen, "da hat es nie gescheppert, die Kandidaten waren ja alle bekannt". Nach der Stadterhebung im Frühjahr 1919, die kurz nach der Ermordung Kurt Eisners erfolgte, gehörten nach Angaben Baumgartners 15 von 24 Stadträten der SPD an, darunter auch Rummer. Es sei ein Hochgefühl gewesen, "dass all die Habenichtse plötzlich wählen durften", sagt Baumgartner, man müsse auch heute stolz sein auf die Revolution in Bayern "und sie auch mal feiern", ebenso wie dies in Frankreich und den USA geschehe. Seine Forschungsergebnisse wird Baumgartner demnächst in einem 800 Seiten langen Band vorlegen, der sich mit den politischen Entwicklungen der Jahre 1918/19 in Oberbayern beschäftigt, drei weitere, ebenso umfangreiche Bände über Schwaben, Franken und Niederbayern-Oberpfalz sollen folgen.

  • Ortsgruppe Loisachtal e. V.

    © 
    NaturFreunde Loisachtal

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